Wallfahrts- und Förderverein St. Hermann

Inspiriert vom famosen Abenderlebnis versammelten sich die Akteure gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister Walter Nirschl (1. von links), Mitglied des Wallfahrts- und Fördervereins sowie Kirchenpfleger Michael Raith (3. von links) und Kulturausschussvorsitzenden Franz Hollmayr (rechts).

 

Text: Sonja Stündler

Foto: WFV

Konzert am Samstag 30.Juli 2022 17.00 Uhr in    St. Hermann.

Bischofsmais – St. Hermann:

Überwältigender Vortrag und A cappella – Gesang ziehen Besucher in den Bann

2022- Ein wahrlich herausstechendes Jahr für einen prächtigen Diamanten der Gemeinde Bischofsmais, der altehrwürdigen Wallfahrtskirche Sankt-Hermann. Nach der glanzvollen diesjährigen 700 Jahr – Feier erneut Schauplatz für Großes. Emotion und Genuss pur erleben durften die Besucher beim „In Memoriam Edgar Stecher“ und A cappella- Konzert mit dem „Seume Quartett“.

Voller Vorfreude begrüßte Kulturausschussvorsitzender Franz Hollmayr im Namen des Kulturvereins sowie des Wallfahrts- und Fördervereien Sankt Herrmann die Anwesenden in der bedeutenden Wallfahrtskirche und sprach von einer „glücklichen Fügung“, dass der gebürtige Bischofsmaiser Johannes Weinhuber, gemeinsam mit seinen drei Kollegen, anlässlich des 80. Geburtstag von Edgar Stecher für ein Konzert den Weg in das idyllische Bischofsmais gefunden habe. Einen herzlichen Willkommensgruß richtete Hollmayr an den 1. Bürgermeister Walter Nirschl, an den stellvertretenden Landrat und 2. Bürgermeister Helmut Plenk, an die anwesenden Gemeinderäte Alois Wenig, Katharina Zellner, Michael Raith, Aloisia Pledl und Tanja Zellner sowie an Familienmitglieder des Verstorbenen.

„Man verzeihe mir an dieser Stelle, dass ich direkt persönlich werde, doch ein tabellarischer Lebenslauf würde aus meiner Sicht Edgar Stecher nicht gerecht. Dieser ließe sich nachlesen und das segensreiche Wirken Edgars hier in der Gemeinde Bischofsmais ist hinlänglich bekannt“ – Mit diesen einleitenden Worten und Erinnerungen wachrufend gab Pfarrer Bruno Pöppel emotional einen tiefen Einblick in das großartige Schaffen und Wirken von Edgar Stecher. „Wahre Freundschaft ist eine sehr langsam wachsende Pflanze“ – Diese Worte vom ersten US-Präsidenten George Washington stimmten auf den zweiten Blick nicht bei der Freundschaft zwischen Pöppel und Edgar Stecher. „In unserem Fall ging es schneller und die Pflanze der Freundschaft wuchs gewissermaßen im Zeitraffer“. Schmunzelnd erinnerte sich Pöppel an die erste Begegnung am Schauplatz Feuerwehrhaus in Bischofsmais: Trotz „Schieflage der Kutsche“ wegen durchgegangener Pferde an diesem Abend zeigte sich bei beiden nach einer anregenden ersten Unterhaltung sofortige Sympathie. „Für Edgar war die sonntägliche Mitfeier des Gottesdienstes eine Selbstverständlichkeit, was für einen Politiker wahrlich besonders ist“ – lobte Pöppel den kirchlichen Bezug von Stecher. Dankend betonte er das großartige Zusammenwirken der Kirche und der Gemeinde, denn nahezu alle pfarrlichen Bitten seien erfüllt worden. Vom Redetalent des verstorbenen, bedeutsamen Politikers aus Bischofsmais ausgehend erinnerte sich Pöppel schmunzelnd auch an die vielen spielerischen Neckereien mit seinem Freund Edgar, wie z.B. den alljährlichen Pfarrball, bei dem dieser gekonnt und pointiert das Jahr des Landpfarrers von Bischofsmais aufs Korn nahm. Gemäß dem Motto „Erbitte Gottes Segen für deine Arbeit, aber erwarte nicht, dass er sie auch für dich tut“, habe Stecher Privates und Berufliches immer als Einheit gesehen. Wahre Freundschaft kennt kein Alter – Für erheiterte Gesichter am Wallfahrtsort sorgte eine amüsante Anekdote aus dem Alltag der tiefen Freundschaft: Kurz nach der Einführung von Pöppel als Pfarrer von Bischofsmais habe der damalige Polizeichef das Trio bei einem gemeinsamen Besuch Stecher und seine Gattin mit den Worten begrüßt: „Schön, dass ihr auch einmal euren Sohn mitgebracht habt!“ „Sie sehen, dass Edgar ein rundum herausragender Mensch war. Ich bin mir sicher, dass sowohl der Schulhausneubau als auch die Sanierung des Baderhauses sowie der Bau unseres Kurparks und viele Wander- und Gehwege oder auch die Gründung des Fördervereins St. Hermann stets mit Edgars Amtszeit in Verbindung gebracht werden.“ Gänsehautmomente bescherte Pöppel bei der mitfühlenden und ergriffenen Rede beim Umschreiben der letzten Lebenszeit von Edgar Stecher, welcher nach einer Operation am 9. Juli 2018 verstarb. „Geblieben sind die vielen positiven Werke. Bischofsmais hat eine herausragende Persönlichkeit verloren, die am heutigen Tag ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte. So bleibt die Erinnerung an einen geradlinigen, ehrlichen und hilfsbereiten Menschen“.

Mit großer musikalischer Präzision, irrsinnigem Talent und fulminanten Stimmen brillierten die Stimmen des „Seume-Quartetts“ in den alten Mauern der Wallfahrtskirche. Gefühlvoll und mitreißend zugleich interpretieren die vier Künstler Falk Hoffmann (Tenor), Oliver Kaden (Tenor), Johannes Weinhuber (Bariton) und Philipp Brömsel (Bass) ihr Repertoire sämtlicher Epochen von der Ranaissance bis hin zur Moderne. Lieder von Komponisten von Tallis über Byrd, Bach und Haydn bis hin zu Poulenc bescherten den Zuhörern unbeschreibliche und unvergessliche Gänsehautmomente. Geistlich oder weltlich, polyphoner Satz oder klassisches Volkslied, das Seume-Quartett bewies Homogenität, Freude am gemeinsamen Singen und breitgefächertes Können. Schon seit vielen Jahren singen die Vier gemeinsam im MDR Rundfunkchor und 2020 wurde das gemeinsame Musizieren im kleinen Ensemble mit der Gründung des „Seume- Quartett“ intensiviert. Aus den zwei der traditionsreichsten Knabenchöre Deutschlands, dem Dresdner Kreuzchor und dem Regensburger Domspatzen, entstammend wird die Tradition des Knaben- und Männerchorgesangs weitergeführt. Nicht nur passiv zuhören stand für die Zuhörer auf dem Programm: Beim Schlusslied erging die Einladung zum Mitsingen und so erschallten leise und zarte Stimmen gepaart mit Profi-Stimmen zum Lied „Der Mond ist aufgegangen“.

„Alle die da waren können sich glücklich schätzen und die, die nicht da waren haben was verpasst“ – Würdige abschließende Worte von Hollmayr für dieses erstklassige, imposante, bestechende und gefühlsbetone Kombi-Kulturerlebnis einer beeindruckenden Rede zum 80. Geburtstag und einem Klangerlebnis vom Feinsten.

Unter Bild: Inspiriert vom famosen Abenderlebnis versammelten sich die Akteure gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister Walter Nirschl (1. von links), Mitglied des Wallfahrts- und Fördervereins sowie Kirchenpfleger Michael Raith (3. von links) und Kulturausschussvorsitzenden Franz Hollmayr (rechts).

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