Jubiläumskonzert am 18. September 2022 in St. Hermann.
Foto und Text: Sonja Stündler
Bischofsmais – St. Hermann:
Grandiose Klänge für die Ohren
„Musik sollte in erster Linie Unterhaltung sein“ – Rundum gelungen ist Organisator Helmut Wengler seine Anschauung beim phänomenalen und vielfältigen Konzert in der einmaligen Sankt-Hermann- Kirche in Bischofsmais zum 30-jährigen Bestehen des Wallfahrts- und Fördervereins. Ganz große Klasse – Auf eine ergreifende Art und Weise beeindruckte das rundum gelungene und exquisite Klangerlebnis von Helmut Wengler selbst, Bettina Scholz, Otto Öllinger, Dieter Schmidt, Heinz Baranek und Igor Jussim sowohl instrumental, als auch mit sagenhaften gesanglichen Höhepunkten die Zuhörerschaft. Das gewisse Etwas verlieh Wengler der Veranstaltung mit der Idee nach Abwechslung und einem Schlüsselerlebnis in der Vergangenheit im Hinterkopf und mischte in den drei Themenblöcken „Ich auf der Erd, am Himmel Du“, „Zuversicht“ und „Liebe, des Menschen größte Kraft“ unterschiedliche Stilrichtungen.
„Was uns hier versammelt hat ist die Liebe zur Musik, aber auch das 30-jährige Jubiläum des Wallfahrts- und Fördervereins Bischofsmais. Ich wünsche uns allen, dass die Musik unser Inneres anrühren möge“ – die kirchliche Einstimmung an diesem Abend bot Pfarrer Pater Paul und fand lobende Worte zu Beginn für das Kommen zum Konzert und betonte die Dankbarkeit an die Vereinsmitglieder für das große Engagement. „Musik hat seit der Gründung immer eine große Rolle gespielt“, merkte Vereinsvorsitzender Franz Hollmayr bei seiner Begrüßung ausdrücklich an und betonte die Ziele des Vereins: Die Wallfahrt nach Sankt Hermann beleben und diese großartige Kulturstätte zu erhalten. Zur Tradition geworden seien dabei die Konzerte von Wengler. Voller Stolz sprach Hollmayr Dank aus an alle, die sich die letzten 30 Jahre für den Verein eingesetzt und engagiert haben. „Wenns mi brauchts, ich unterstütze euch gerne weiter“, ernst gemeinte Worte und eine großzügige Spende von 500 Euro gab es von der Chefin der Bäckerei Fischer, Birgit Fischer.
Gemeinsam sind wir stark – Die männlichen Künstler, welche alle Mitglieder der weltweiten Männergemeinschaft Schlaraffia sind, entführten die Besucher allesamt auf ihre eigene Art und Weise atemberaubend in eine musikalisch erstklassige Welt. „Wir blicken hinauf zum Mond“ – die Metapher als Symbol der Zuversicht selbst bei der aktuell nicht einfachen Situation sei „Die Liebe die größte Kraft auf Erden“: Den ganzen Kirchenraum erfüllte Wengler mit seiner sagenhaften Bassstimme beim Lied „Der Wanderer an den Mond, Franz Schubert“, besang „die Uhr“ von Carl Loewe und transportierte ehrliche Gefühle bei seiner ergreifenden Darbietung von „Ich liebe dich“ von L. v. Beethoven. „Warum muas im Leben oft so schwer sei, es wad so einfach der Weg zum Glück“ – Gut einfühlen konnten sie die Zuhören bei den Inhaltlich mitten aus dem Leben gegriffen, bayrischen Liedtexten von Otto Öllinger. Ehrliche und direkte Worte aus seinem Mund bescherten Gänsehautmomente oder regten zum Nachdenken und möglicherweise den ein oder anderen zum Umdenken an. „Oh Hergott im Himmi, i dank dir für mei Leben, mei Hoamat, mei Familie, des ois host ma gebn“ – Andächtige und besinnliche Klänge oder romantische Gefühle beim „Liebeslied“ verleiteten die Zuhören zum Träumen. Fachlich hohes Niveau präsentierte Bettina Scholz bei diesen Liedern gemeinsam mit Öllinger auf ihrem Hackbrett. Rasant unterwegs war Scholz beim „Samba“ und beeindruckte durchweg durch ihr fulminantes und mitreißendes Instrumentalspiel. Freudentränen seiner Frau Ingeborg gabs bei der herzerwärmenden Widmung des Liedes „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dieter Schmidt. Sich das eingängige Mundharmonikaspiel zur Lebensaufgabe gemacht, bot Schmidt eine anrührendes Musikspiel und gab auswendig gekonnt auch Lieder wie „Intermezzo aus Cavalleria rusticana“ oder „Wolgalied“ zum Besten.
Die Sprache verschlagen hatte es wohl dem ein oder anderen beim äußerst hingebungsvollen, erstklassigen und emotionalen Geigenspiel von Heinz Baranek. Begleitet vom virtuosen Klavierspiel vom gebürtigen Ukrainer Igor Jussim schafften beide eine sagenhafte Balance zwischen atemberaubender Spieltechnik und purem Gefühl. Hochkarätige Improvisation von Jussim sorgte für verblüffte und zu tiefst beeindruckte Gesichter in der Kirche. „Wer nicht da war, hat was verpasst“- klare Worte gepaart mit einem zufriedenen und dankbaren Lächeln auf den Lippen und kleine Aufmerksamkeiten für die Musiker, überreicht vom Mitglied des Wallfahrts- und Fördervereins Michael Raith, untermalten den aufsehenerregenden Erfolg dieser grandiosen Abendmusik.