Alle zum einmaligen Jubiläum in der Sankt Herrmann Kirche versammelt: 1. Bürgermeister Walter Nirschl, Vorsitzender des Wallfahrts- und Fördervereins Franz Hollmayr, Landrätin Rita Röhrl, die Geistlichen mit den Ministranten, MdB Alois Rainer, stellvertretender Landrat und 2. Bürgermeister Helmut Plenk, MdB Rita Hagl-Kehl, Staatsminister a.D. Helmut Brunner sowie weitere Mitglieder des Wallfahrts- und Fördervereins (von links).
Text : Sonja Stündler
Foto: Sonja Stündler; WFV;
Bischofsmais – St. Hermann:
Glanzvoller Jubiläumshöhepunkt
Bischofsmaiser runden ihre Feierlichkeiten zum 700-Jährigen der Wallfahrtsstätte Sankt Hermann sagenhaft ab
„Man soll die Feste feiern wie sie fallen“ – Dieses Sprichwort aus dem Volksmund haben sich unzählige Bischofsmaiser zum Anlass genommen und kommen aus dem Feiern gar nicht mehr heraus: Zu Ehren des 700. Jubiläums der Wallfahrtskirche Sankt Herrmann gab es als dritten und damit letzten grandiosen Höhepunkt einen Festgottesdienst und umrandet von den stattlichen Fahnen der Vereine galt es mit dem von gleich fünf Geistlichen Abt Marianus Bieber, Pfarrer Pater Paul Ostrowski, Pfarrvikar Bruno Pöppel, Diakon Albert Achatz und Diakon Alfons Kopp lebendig zelebrierten Festgottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche und mit dem anschließenden Fest in der Pledl-Halle eine unvergessliche Feier mitzuerleben. Belangvoll schien es zu sein, dieses runde Jubiläum der Gemeinde Bischofsmais und so waren auch Ehrengäste der Politik der Einladung gefolgt: Rita Hagl-Kehl, Mitglied des Bundestages, Alois Rainer, Mitglied des Bundestages, Helmut Brunner, Staatsminister a.D., Rita Röhrl, Landrätin, Walter Nirschl, 1. Bürgermeister, Helmut Plenk, stellvertretender Landrat und 2. Bürgermeister und zahlreiche Bischofsmaiser Gemeinderäte.
Sehen lassen konnte sich der Auftakt zu dem Festgottesdienst allemal: Stolz marschierte eine ansehnliche Anzahl an vielköpfiger Bischofsmaiser Vereine mit ihren eindrucksvollen Fahnen Richtung Schauplatz, hin zu ihrer Sankt Herrmann Kirche: der Pfarrgemeinderat, die Wallfahrer Windberg und Greising, der Krieger u. Reservistenverein Hochbruck, der Soldaten- und Kriegerverein Bischofsmais, die FFW Bischofsmais, die FFW Hochdorf, der Burschenverein Fahrnbach, die FFW Habischried, der Trachtenverein „Hirmonstaler“, der Sportverein Bischofsmais, der Sportverein Habischried, der Schiclub Bischofsmais, der Angelsportverein Hochbruck, die Geißkopfschützen Habischried, der Schützenverein Seiboldsried, die Pferdefreunde Bischofsmais, der Katholische Frauenbund Bischofsmais, der Gartenbauverein Bischofsmais, der Bayer. Waldverein Sektion Bischofsmais und die Deifedisch-Plattler.
„700 Jahre Wallfahrt hier in St. Hermann, genauer gesagt vor 700 Jahren soll der hl. Hermann sich hier in die Waldeinsamkeit zurückgezogen haben. Der heilige Hermann glaubte, dass er nur in dieser tiefen Einsamkeit zu Gott finden können, dass nur in dieser völligen Stille das tiefste Gebet zu Gott möglich wäre“, mit diesen Worten erinnerte Abt Marianus Bieber in seiner Predigt an den ersten Programmpunkt der 700 Jahr Feier, bei dem das Geschichtliche rund um Sankt Herrmann näher beleuchtet wurde. Die Menschen hätten wohl gespürt, dass dies tatsächlich der Fall wäre, dass der hl. Hermann deshalb auch für andere um Hilfe bitten, Heilung bewirken oder den richtigen Rat geben konnte. „Unsere Vorfahren hier glaubten, dass diese Kraft des Gebetes an diesem Ort weitergewirkt hat“, holte Abt Bieber weiter aus. Sie wären an diesen Ort der Waldeinsamkeit gekommen um zu beten und um Hilfe zu finden. Wir würden heute diesen Glauben unserer Vorfahren vielleicht belächeln, doch lieber auf die Feuerwehr vertrauen oder bei Krankheit nicht mehr zum „Hirmo“ pilgern, sondern gleich zum Arzt gehen. Nachdenklich stimmte der Geistliche jedoch: „Für den Fall des ewigen Lebens wird man keinen Experten des Diesseits finden, die Stelle bleibt unbesetzt“. Überhaupt versuche man heute den Begrenzungen und Beschränkungen des irdischen Daseins zu entkommen, das moderne Leben werde immer mehr zu etwas, was man als Science-Fiction bezeichne. Eindrücklich mahnte er an die Gläubigen gewandt: „Vielleicht kann uns der hl. Hermann an diesem Ort erinnern, dass es für das ewige Leben eine andere Kraft braucht, die Kraft des Gebetes, wie es hier an diesem Ort so intensiv der hl. Hermann gepflegt hat.“
Das Oberhaupt der Gemeinde Bischofsmais, Bürgermeister Walter Nirschl bekundete am Ende sichtlich stolz über diesen Festtag seinen Wunsch, auch in Zukunft engagierte Menschen zu finden, die diesen Kleinod bewahren und betonte die Freude über die dieses Jahr bevorstehende weitbekannte „Hirmo Kirwa“. Unzählige Wallfahrer hätten bereits Hilfe erfahren beim „Hirmo“, würden dafür sogar unzählige Kilometer zurücklegen. Sein besonderer Dank ging in diesem Zusammenhang an den Wallfahrts- und Förderverein, welcher seit Jahrzenten zum Erhalt von Sankt Hermann maßgeblich beigetragen habe.
„Das ist der erste Kirchenzug seit Corona, ich kann es kaum glauben“ – Überwältigt und freudestrahlend gratulierte Landrätin Rita Röhl im Namen des Landkreises und auch ganz persönlich herzlich zu diesem großartigen Jubiläum und betonte die „Großartigkeit dieses Ortes“, gäbe es in einer doch sehr technisch versierten Welt etwas, was nicht erklärbar ist. Solch ein Jubiläum feiere man zudem nicht alleine, es brauche auch Personen, die sich aus dem Privatleben heraus für so etwas einsetzen würden. „Genießt die Zeit, ein Stück Luft zum Atmen, genießt die Zeit zusammen!“ – Diesen Rat hatte die Landrätin abschließend noch für alle Feiernden parat.
Beglückwünscht wurde die Gemeinde auch vom Mitglied des Bundestages Alois Rainer: „Ich freue mich, dass ich hier dabei sein kann“. Mit einem alten Wallfahrerruf betonte er die Aktualität der Wallfahrt gerade in der heutigen, so schnelllebigen Zeit mit Krieg, Unwetter, Tod und Leid: „Heiliger Hermann, bitte für uns!“
„Es ist schon beeindruckend und ergreifend zugleich wie viele Menschen heute nach St. Hermann gekommen sind“- brachte es der Vorsitzende des Wallfahrts- und Fördervereins Franz Hollmayr sichtlich gerührt am Ende auf den Punkt. Dass bei solch einer fulminanten Glanznummer zahlreiche helfende Hände nötig sind, ist wohl selbstverständlich und so sprach Hollmayr im Namen des Vereins seinen herzlichen Dank aus an: den 1. Bürgermeister Walter Nirschl, die Landrätin Rita Röhl, den MdB Alois Rainer für das Erscheinen und die Ansprachen, den Abt Dr. Marianus Bieber für sein Kommen und seine sehr ansprechende Predigt, die Mitzelebranten, die Ministrantinnen und Ministranten, die Mesnerin Reserl Loibl, die Nickerl Deandln begleitet von Hermann Hupf für die musikalische Umrahmung, alle Ehrengäste, die Gemeinde Bischofsmais mit Bürgermeister Walter Nirschl für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Feierlichkeiten, das Tourismusbüro mit M. Englram, Miriam Augustin und Birgit Loibl, alle Vereinsabordnungen mit Fahnenträgern, die der Veranstaltung einen würdigen Rahmen gaben, die FFW Bischofsmais für die Übernahme der Verkehrsregelung, Reserl und Walter Pledl für Unterstützung bei den Vorbereitungen und für Überlassung der Festhalle, die Brauerei Falter für das Brauen des Festbieres, den Frauenbund für das Anbieten von Kaffee und Kuchen, Daniela Pledl für das Besorgen des Blumenschmuckes und fürs Herrichten, alle Helferinnen und Helfer, die bei der Vorbereitung der Feierlichkeiten unterstützt haben und auch bei der Bewirtung im Anschluss noch unterstützen, die Fotografin Andrea Binder-Forstner für die Gestaltung der Homepage, die Vorstandskollegen Alois Saller, Michael Raith und Klaus Herrnböck für die sehr angenehme und stets harmonische Zusammenarbeit.
„Gib, St. Hermann, jetzt beim Scheiden von den trauten Gnadenort uns noch einmal deinen Segen und ein gutes Abschiedswort“ – Laut und voller Inbrunst erklang mit diesen Textzeilen aus dem Lied vom hl. Hermann von Max Peinkofer der Segenswunsch der Bischofsmaiser an ihren „Hirmo“. Der Stimmung keinerlei Abbruch tat der wolkenverhangene Himmel, denn in der Pledl-Festhalle ging es anschließend hoch her. Musikalisch professionell unterhalten von der Kapelle Ausgfuxxt ließen die Besucher bei süffigem Falter 700 Jahre Festbier und diversen Schmankerl mit einem wohlverdienten Ratsch nach Corona-Zeit und einem geselligen Beisammensein den Festtag ausklingen.